EM der Junioren mit gemischten Gefühlen!

Kickboxen

Letzte Woche fand die Nachwuchs - Europameisterschaft in Polen statt. Wie erwartet hatten alle Athleten beim ersten Wiegen das erforderliche Gewicht und auch der medizinische Check verlief ohne Vorkommnisse.

Tags darauf stand jedoch bereits fest – Losglück hat Österreich nicht! So musste zum Beispiel Philip Pollheimer gegen den starken Briten Elijah Everill, Weltmeister und Vizeweltmeister von 2012, im PF antreten. Nach starkem Kampf hatte Philip leider knapp das Nachsehen und schied aus. Ebenfalls unterlag der Teamneuling Günther Reinwald – sein kroatischer Gegner hatte mehr Erfahrung und entschied letztendlich den Kampf für sich. Nichts desto trotz kann Günther auf seine Leistung sehr stolz sein – er hat das Herz am rechten Fleck und gekämpft wie ein Löwe.

Ähnlich ergangen ist es Kathi Mixner und Sabine Dieber. Beide zeigten sehr tolle Kämpfe und verloren nur mit wenigen Punkten Unterschied gegen sehr starke Kämpferinnen. Leider gab es auch einige Kämpfe die Aufgrund von konditionellen oder mentalen Mängeln unsererseits verloren wurden.

So verhext der erste Tag auch gewesen ist, Tag 2 der Europameisterschaft verlief nach Plan. Raphael Wassertheurer, Svenja Kralinger, Can Kaya, Philip Pollheimer und Vanessa Palzer gewannen ihre Kämpfe und standen somit im Halbfinale. Auch Marc Rabl, als einziger Ringsportler Österreichs am Start, konnte seinen ersten Kampf im K1 für sich entscheiden. Leider wurde er im Viertelfinale mit 2 Minuspunkten wegen Haltens bestraft und ist damit knapp nach Punkten ausgeschieden.
Tag 3 stand ganz unter dem Motto: „Wir schaffen alle das Finale“! Fast wäre es auch dazu gekommen. Lediglich Raphael Wassertheurer musste sich gegen einen „Riesen“ knapp geschlagen geben. Somit stand fest, dass wir eine Bronzemedaille gewonnen hatten und vier Kämpfer/innen erreichten das Finale.

Die Finalkämpfe liefen äußerst unterschiedlich ab. Can Kaya hatte den Briten Ryan Marlow - der wohl stärkste Pointfighter der EM - als Gegner. Unser Kämpfer konnte den Fight bis zur letzten Sekunde offen und spannend halten. Der letzte und entscheidende Punkt ging dann aber doch an den Briten und Can musste sich geschlagen geben. Überwog zuerst die Enttäuschung unseres Athleten über das verlorene Finale, so bestimmte Stolz und Ehrgefühl über den gewonnen 2.Platz die Gefühlswelt des Tirolers bei der Heimfahrt.

Anders kam es bei Vanessa Palzer. Sie war leider Opfer ihrer Nerven und unterlag ihrer Finalgegnerin. Philip Pollheimer hatte es erneut mit dem Weltmeister aus 2012 zu tun. Dieser Kampf im Leichtkontakt erinnerte sehr an den Pointfight vom ersten Wettkampftag. Philip kämpfte brav und beherzt, die „big points“ machte jedoch der Brite.

Somit lag es an Svenja Kralinger die Kohlen für Österreich aus dem Feuer zu holen und den Titel nach Hause zu bringen. Den Grundstein für den Gewinn der Europameisterin legte Svenja bereits in der ersten Runde. Sie konnte durch punktgenaue, harte Handtreffer und präzise Kicks die Gegnerin dominieren. In Runde zwei punktete die Kämpferin aus Tirol weiterhin konstant und konnte den Kampf für sich entschieden.

Als Gesamtresümee kann ich sagen, dass alle österreichischen Sportler das Potential haben, ganz nach oben zu kommen – der Aufstieg dorthin gestaltet sich steil und steinig! Wir - Peter, Michael, Christoph, Patrick, Gerald und Ivan - können euch den Weg zeigen, gehen müsst ihr ihn selbst!
Danke für die tolle Woche mit euch!

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